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Hersteller Laco: deutsche Fliegeruhren und Marineuhren

Laco Fliegeruhren sind für Liebhaber besonderer Zeitmesser seit nunmehr fast 100 Jahren ein Begriff. Die deutsche Laco Uhrenmanufaktur wurde im Jahr 1925 von Ludwig Hummel und Frieda Lacher in der Gold-, Uhen- und Schmuckstadt Pforzheim gegründet. Der Firmennamen setzt sich aus den Anfangsbuchstaben des Namens Lacher und Co für Compagnie zusammen.



Hummel und Lacher gingen zeitweise getrennte Wege, blieben aber Schwesterunternehmen und brachten zusammen hochwertige Fliegeruhren auf den Markt. Der Weg dahin war alles andere als einfach, denn lange Jahre war der gesamte Uhrenmarkt von Schweizer Uhrwerken dominiert. Auch die Pforzheimer Uhrenhersteller pflegten die Uhrwerke aus der Schweiz zu importieren und lediglich mit ihren Gehäusen zu versehen. Laco wollte jedoch mehr.

Getrennte Wege führten schließlich gemeinsam zum Erfolg

Ludwig Hummel blieb nach ersten gemeinsamen und durchaus erfolgreichen Jahren beim Unternehmen Laco und Frieda Lacher stieg in die Entwicklung und Fertigung von Teilen für Präzisionsarmbanduhren ein. Ab 1936 übernahm ihr Sohn Erich Lacher diesen Unternehmenszweig unter dem Namen Erich Lacher Uhrenfabrik, wo komplette Uhren inklusive von Uhrwerken erfolgreich produziert wurden. Ludwig Hummel gründete im Jahr 1933 die Marke Durowe. Gemeinsam mit dem Schwesterunternehmen firmierten sie unter dem Namen Lacher und Co zu einer Marke von Weltrang und waren zweifelsohne Pforzheims bekanntester Uhrenfabrikant.

laco fliegeruhren

Die Nachfrage nach Armbanduhren war damals noch verhalten. Trotzdem produzierte die Uhrenfabrik bis zum Ausbruch des Zweiten Weltkrieges monatlich 30.000 Uhren. Die Produktion ging auch während des Krieges weiter. Jetzt waren besonders die Fliegeruhren des Unternehmens gefragt. Die verschiedenen Modelle an Laco Fliegeruhren waren über ein Chronometer hochpräzise justiert und mit einem sogenannten Ankerbrücken-Uhrwerk der Marke Durowe ausgestattet. Laco Fliegeruhren aus jener Zeit zählen noch heute zu beliebten Sammlerstücken.

 

Herausragende Präzisions-Uhrwerke für die damalige Zeit

Durowe fertigte ganz herausragende Präzisions-Uhrwerke für die damalige Zeit, die nicht nur in Laco Fliegeruhren, sondern auch in anderen bekannten Uhrenmarken verbaut wurden. Damit hatte Ludwig Hummel sein Ziel erreicht, denn er war eine echte Konkurrenz für die Schweizer Uhrenfabrikanten geworden. Das Schwesterunternehmen Durowe fertigte verschiedene runde und nicht runde Uhrwerke mit Kupplungsaufzug und Palettenankermechanismus.

Mechanismen mit diesen technischen Details waren damals ein absolutes Novum. Im Krieg wurden die Fabriken von Laco und Durowe wie die gesamte Stadt Pforzheim beinahe vollständig zerstört. Doch nach Kriegsende ging es rasch weiter. Bei Laco und Durowe lief bereits 1949 die Produktion wieder an. Der Marshall-Plan hatte es ermöglicht, ein modernes fünfstöckiges Gebäude für Laco und Durowe zu errichten. In relativ kurzer Zeit wurde weiter expandiert. In den 1950er Jahren arbeiteten 1.400 Menschen für das Schwesterunternehmen. Es wurden etwa 80.000 Uhrwerke im Monat produziert.

Der weltweite Erfolg von Laco Fliegeruhren nahm seinen Lauf

Durowe stellte für Laco und andere Uhrenproduzenten qualitativ hochwertige Automatikuhrwerke und Modelle mit Handaufzug her, die weltweit gefragt waren. Schon im Jahr 1952 kam das Modell Laco Sport mit dem ersten Automatikwerk Duromat mit großem Erfolg auf den Markt. Im Jahr 1957 wurde schließlich ein Laco-Chronometer mit Handaufzug 630 entwickelt. Damit konnten Laco und Durowe an ihren früheren Erfolg mit ihren Fliegeruhren anknüpfen. Es folgten bewegte und wechselhafte Zeiten. Zeitweise gehörte Laco-Durowe zum amerikanischen Konzern Timex und dann wurde sie von der Schweizer Firma Ebauches S.A. übernommen.

Der Produktionsstandort Deutschland blieb jedoch immer erhalten. Mitte der 1970er Jahre wurden hier 550.000 ausschließlich mechanische Uhrwerke hergestellt. In den 1980er Jahren wurde der Name Laco deutlich wiederbelebt. Die Erich Lacher Uhrenfabrik hatte als weiteres kleines Schwesterunternehmen von Laco unabhängig weiter existiert. 1988 konnte sie die Namens- und Markenrechte von Laco erwerben.

 

Neubeginn mit aller Kraft und zwischenzeitliche Rückschläge.

Die Unternehmensgeschichte von Laco bleibt weiterhin spannend. Ein modernes und hochwertiges Sortiment an Laco Fliegeruhren und Armbanduhren für Damen und Herren wurde entwickelt und produziert und konnte sich zeitweise unter der nunmehr sechsten Managergeneration erfolgreich am Markt behaupten. Zum 75-jährigen Jubiläum im Jahr 2000 wurde eine der inzwischen legendären Laco Fliegeruhren aus den 1940er Jahren mit großem Erfolg neu aufgelegt.

laco_uhren_schwarz

Die Uhr wurde zu 80 Prozent dem Original nachempfunden. Die Laco Fliegeruhren der limitierte 75 Edition kosteten stolze 7.500 Deutsche Mark. Durch den Erfolg beflügelt folgten Anfang der 2000er Jahre weitere limitierte Serien an Laco Fliegeruhren. Die fünf ganz neuen Modelle mit mechanischen Uhrwerken waren kunstvoll und exklusiv designt und verfügten über gebläute Schrauben und sogenannte Genfer Streifen. Doch die Konkurrenz blieb groß. Im Jahr 2009 musste Laco vorerst Insolvenz anmelden.

Lago ist heute mit Fliegeruhren wieder sehr erfolgreich

Bereits im Jahr 2010 konnte die Produktion mit nur acht Mitarbeitern wieder aufgenommen werden. Nun wurden kleine, feine und ausgesprochen hochwertige Kleinserien an Laco Fliegeruhren in Handarbeit hergestellt. Damit ist Laco zu seinen Wurzeln zurückgekehrt und zu einer Manufaktur geworden. Der Schritt hat sich ausgezahlt, denn ein neues Bewusstsein für Nachhaltigkeit und Qualität setzt sich immer mehr durch. Allein im Jahr 2010 konnte Laco ein Dutzend neuer Modelle an einem exklusiven Markt etablieren.

Die Laco Flieger- und Marineuhren der neusten Generation sind kleine Wunder der Technik. Ihr edles und doch sportliches Design hat mit kleinen, aber feinen Details wie orangefarbenen Streifen und grau-schwarzen Tönen einen hohen Wiedererkennungswert. Es gibt gefragte Modelle wie die Fliegeruhr Basis Zürich von Laco oder die Frankfurt GMZ Uhr, die in einem Aluminiumkoffer ausgeliefert wird.