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Die wertvollsten Taschenuhren der Welt

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Kurz vor dem Ersten Weltkrieg wurde die erste Armbanduhr vorgestellt, womit die Taschenuhr obsolet war. Doch im 21. Jahrhundert definiert sie wie ein kurioses und interessantes Sammlergebiet, welches natürlich den Wert der Zeitmesser fokussiert. Taschenuhren können teuer sein. Die teuersten Modelle der Welt werden in diesem Ratgeber vorgestellt.

Wie wird der Wert einer Taschenuhr bestimmt?

Bei der Wertbestimmung einer Taschenuhr sind zahlreiche Faktoren ausschlaggebend. Die Beliebtheit einzelner Modelle und allgemeine Verkaufstrend dominieren. Aber auch Lagersteine und Kompensation, das Uhrwerk und die Marke nehmen Einfluss auf den Wert einer Taschenuhr. Eine weitere Möglichkeit den Wert einer Taschenuhr zu ermitteln ist, diesen bei einem Taschenuhr Ankauf herausfinden zu lassen. Nun folgen drei der wertvollsten Taschenuhren der Welt:


1. Die Uhr mit dem legendären Ruf: Henry Graves Supercomplication

Diese Taschenuhr wurde am teuersten versteigert. Und zwar mit Abstand. Im Jahr 2014 kam die Henry Graves Supercomplication für 24 Millionen US-Dollar unter den Auktionshammer. Nur sieben Zentimeter groß, aber dafür ein halbes Kilo schwer: Das Meisterwerk entstammt der Schweizer Uhrenmanufaktur Patek Philippe und wurde zwischen 1925 und 1933 eigens für Henry Graves, einem New Yorker Banker gefertigt.

Aus diesem Mammutprojekt sollte die komplizierteste Uhr aller Zeit hervorgehen, weshalb die ersten 5 Jahre allein in Planung und Entwicklung investiert wurden. Sage und Schreibe 920 Einzelteile hat die Uhr vorzuweisen:

  • 430 Schrauben
  • 120 abnehmbare Teile
  • 110 Räder
  • 70 Steine

Und all diese winzigen Komponenten wurden in Handarbeit gefertigt. Der goldene Zeitmesser ist mit einem doppelten Zifferblatt ausgestattet. Zusätzlich verfügt die Uhr über ein doppeltes offenes Zifferblatt. Für die Minutenrepetition wurde Westminster-Glockenspiel „eingefangen“.

Das Funktionsportfolio könnte dabei kaum umfangreicher sein: Grande und „petite sonnerie“, Register für 60 Minuten und 12 Stunden, Schleppzeiger-Chronograph, Mondphasen, doppelte Gangreserve für schlagende und fahrende Züge, Zeitgleichung, Ewiger Kalender auf das Jahr genau 2100, Zentralalarm, Mittel- und Sternzeit, Himmelskarte für den Nachthimmel von New York City und Zeitangaben für Sonnenaufgang/Sonnenuntergang.


2. Die wertvolle Taschenuhr ohne aktuelle Interessenten

Und wir bleiben beim Uhrmacher aus Genf. Die unabhängige Uhrenmanufaktur Patek Philippe nahm ihr 150. Firmenjubiläum zum Anlass, eine der kompliziertesten und gleichzeitig teuersten Taschenuhren der Welt zu bauen. Die Patek Philippe Calibre 89 weist 33 Komplikationen auf, wurde von einem Sammler für stolze 5 Millionen US-Dollar ersteigert und belegt damit zurecht den zweiten Platz in diesem Ranking. Patek Philippe Uhren zählen zu einer der begehrtesten Luxusuhren.

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dient nur zur Veranschaulichung – keine Uhr von Patek Philippe

Auch, wenn die Uhr inzwischen etwas an Glanz verloren hat, denn im Mai 2017 konnte die Uhr bereits zum zweiten Mal keinen Käufer finden. Das Genfer Auktionshaus Sotheby’s visierte einen Schätzpreis von mindestens 6,5 Millionen Schweizer Franken an. Erreicht wurde dieser Wert jedoch nicht. Der integrierte Ewige Kalender bedarf bis zum 28. Jahrhundert keiner Korrektur. Selbst das Osterdatum wird angezeigt, obwohl dieses um bis zu vier Wochen abweichen kann, da es dem kirchlichen Kalender unterliegt.

Ein Grund für den hohen Wert dieser Taschenuhr sind die Komplikationen. Und davon gibt es gleich 33 gute Gründe. Ist die Rede von Komplikationen, sind damit Funktionen gemeint, welche weit über die einfache Zeitanzeige hinausgehen. Das kann beispielsweise ein Mondkalender, eine Datumsanzeige oder auch eine Melodie sein, welche die Uhr spielt.

Bei der beeindruckenden Zahl 33 kann man sich auch als Laie vorstellen, dass dieser Zeitmesser zu den Uhren mit den meisten Komplikationen gehört. Da kommt zwangsläufig die Frage auf, wie es überhaupt möglich ist, so viele Funktionen mittels filigraner und komplex verwobener Technik zu erschaffen.

Von diesem Meisterwerk wurden nur vier Ausführungen gefertigt: aus Gelb-, Weiß-, Roségold und Platin. Der Prototyp dieser Mini-Serie kann nach wie vor im Patek Philippe Museum bewundert werden.


3. Marie-Antoinette Nr. 160: außer Konkurrenz

Im Jahr 1783 wurde eine Taschenuhr für die damalige Königin Maria-Antoinette bestellt und erst 44 Jahre später fertiggestellt. Die Königin erlebte die Fertigstellung nach ihrem tragischen Ende nicht mehr. Auf der Grundlage von Bildern wurde eine Replika mit der Bezeichnung Uhr Nr. 160 angefertigt. Diese Nachbildung zählt nach wie vor zu den kompliziertesten Uhren der Welt.

Das Meisterwerk definiert ein gelungenes Bouquet aus Funktionen: Sekunden, Minuten, Stunden, Zeitgleichung, Ewiger Kalender, Minuten-, Viertelstunden- und Stundenrepetition, Gangreserveanzeige, Thermometer und unabhängiger Sekundenanzeiger. Räder, Brücken und Platinen des Uhrwerks wurden aus holzpoliertem Rotgold gefertigt.

Die Schrauben bestehen aus poliertem und gebläutem Stahl. Das Holzelement (Rotgold) ist sehr besonders. Uhren aus Holz nehmen heutzutage einen immer wichtigeren Faktor ein. Die Nachbildung ist heute 10 Millionen Euro wert. Unvorstellbar, welchen Wert das Original hätte.

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dient nur zur Veranschaulichung

Das ist allerdings nichts im Vergleich zum Original von 1827. Ihr Wert wird auf stolze 30 Millionen US-Dollar geschätzt. Die Uhrenlegende kann aktuell in einem „L.A. Mayer Museum für Islamische Kunst“ in Israel bestaunt werden. Und diese Möglichkeit grenzt schon fast an ein Wunder. Einige unersetzliche Stücke wurden im Jahr 1983 gestohlen. 106 gestohlene Uhren, darunter die Marie Antoinette, blieben trotz einer aufwendigen Suche über viele Jahre verschollen.

Der Dieb, Naaman Diller, floh im Anschluss an seine Tat nach Europa und verstarb 2004 in den USA (Jetzt mehr über amerikanische Uhren lesen). Wer die Marie-Antoinette bestaunen möchte, bekommt im Museum auch die Breguet-Uhr „Sympathiques“ und eine Uhr in der Form einer Pistole zu sehen. Diese beiden Uhren haben zwar keinen Bezug zum Islam, werden aber trotzdem dort ausgestellt, da sie einst dem Vater des Museumsgründers gehörten. Der Besuch im Museum ist ein Muss für jeden Uhrenliebhaber.

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